zur Startseite |
Nurflügel | Drachen | Gedankenweltenbilder | Suche auf zanonia.de | Neuigkeiten | Kontakt zu Autoren | Impressum |

Wie fängt man an

von Eike W. Schmidt

Lenkdrachen fliegen - Wie fängt man an

Es gibt viele Wege, auf denen Menschen zum Lenkdrachen fliegen gekommen sind. Einige haben im Urlaub an der See Lenkdrachen fliegen sehen und wollten es auch einmal ausprobieren, andere haben sich einen billigen Drachen aus dem Wochenangebot in einem Supermarkt gekauft, weil er ja so billig war. So viele Wege es gibt, so viele Drachen gibt es mit denen man anfangen kann. Die Palette reicht vom extra billigen Discounterwochenangebot über das Sortiment von Spielwarengeschäften bis zu ausgetüftelten Einsteigerdrachen wie man sie nebst hoffentlich guter Beratung im Drachenfachgeschäft bekommt.

Die Erfahrung hat mir gezeigt, das die besonders billigen Drachen aus einem Lebensmitteldiscounter oder Kaffeegeschäft nicht wirklich viel Freude bringen. Es lohnt allerdings auch meist nicht gleich zu Beginn besonders viel Geld in einen Drachen zu stecken, wenn man nicht weiß, ob man auch Freude am Drachensteigenlassen hat und es öfters machen wird.

Auf dieser Seite beschreibe ich den Weg auf dem ich mit dem Lenkdrachenfliegen begonnen habe, und versuche nebenbei noch ein wenig Grundwissen so wie gute Ratschläge zu vermitteln.

Abb.3 klassischer Einleiner (Eddy Drachen)

Abb.3 klassischer Einleiner (Eddy Drachen)

Ein meiner Ansicht nach sehr geeigneter Drachen zum Anfang ist ein Drachen in Rautenform mit langem Schlauchschwanz. Diese Art Drachen gibt es von verschiedenen Herstellern in verschiedener Verarbeitung und Preisklasse in den Maßen von ungefähr 95cm Breite und Höhe. Der Haltbarkeit halber sollten sie aus Ripstop-Nylon (auch Spinnaker-Nylon genannt) bestehen. Am Anfang braucht man einen "Leitdrachen". Dieser hat auf der Vorderseite (die dem Wind zugewandte Seite) im Normalfall zwei Schnüre, die an insgesammt drei Punkten am Gestänge (das sollte sich bei diesem Drachentyp auf der Rückseite befinden) befestigt sind. An jeder Schnur sollte sich ein Anknüpfpunkt befinden (kann zum Beispiel ein Schlüsslring oder eine kurze Schlaufe sein). Diese Schnüre werden Waageleinen genannt und die gesamte Konstruktion heißt dann Waage. An den Anknüpfpunkten der Waage werden die Lenkschnüre befestigt. Wenn man möchte, kann man noch ein oder zwei zugehörige "Ergänzungsdrachen" hinten an den Leitdrachen anhängen und damit ein Gespann (eine Drachenkette) aufbauen. Die Ergänzungsdrachen unterscheiden sich zum Leitdrachen dadurch, dass sie anstelle der Waage mit drei Schnüren geliefert werden, die man dann auf der Rückseite des jeweils vorhergehenden Drachens befestigt (man kann auch die Waage eines Leitdrachens durch Verbindungsschnüre ersetzen). Falls man besonders viele Drachen verketten will braucht man auch einen speziellen Leitdrachen für größere Gespanne, der mit stärkeren Stäben ausgerüstet ist. Nähere Informationen dazu findet man hoffentlich in der dem ersten Drachen beiliegenden Anleitung.

Abb.4 Drachen können widerspenstig sein

Abb.4 Drachen können widerspenstig sein

Wo bekommt man nun den Drachen? Ich habe meinen ersten in einem Supermarkt gekauft. Supermärkte verkaufen soetwas gelgentlich als Saisonware bei den Spielwaren (was in Deutschland als Saison für das Drachen steigenlassen gilt dürfen Sie jetzt selbst erraten). In Spielwarengeschäften sollte es diese Art Lenkdrachen zumindest zu kaufen geben. Wenn Sie Glück haben, gibt es in ihrer Nähe ein Drachengeschäft mit sachkundiger Beratung (finden Sie vielleicht im Telefonbuch oder -CD und evtl. mit Hilfe einer guten Suchmaschine)

Zu dem Drachen sollte folgendes gehören: ein Drachensegel (das ist das Stoffteil) mit zwei Glasfaserstäben, diverse Plastikteile (die hoffentlich schon aufgesteckt sind), linke und rechte Waageleine, zwei Griffe mit Schnur, ein Schlauchschwanz aus Plastik, die "Bedienungs- und Aufbauanleitung" und die "Sicherheitshinweise" (noch beim aufgelösten Drachen-Club-Deutschland nachzulesen: www.dcd-online.de/s_regeln.htm).

Ab hier folgen jetz überwiegend Tips und Ratschläge. Wer beratungsresistent ist kann hier mit dem Lesen aufhören. Die Aufbauanleitung und vorallem die Sicherheitsregeln sollte man unbedingt aufmerksam durchlesen. Den Drachen zum Ausprobieren daheim aufzubauen ist auch nicht verkehrt. Das ist zumindest einfacher als wenn man es das erste mal bei Wind im Freien probiert.

Abb.5 Position auf Wiese

Abb.5 Position auf Wiese

Jetzt hat man also einen Drachen gekauft (oder auf dem Speicher gefunden) und ihn in einer Trockenübung schoneinmal aufgebaut. Und nun? Um einen Drachen steigen zu lassen braucht man eine ausreichend große freie Fläche, auf der man Drachensteigen lassen kann und darf. Sie sollte mehr als doppelt so breit (senkrecht zur Windrichtung) sein, wie die Lenkleinen jeweils lang sind und mehr als einmal so lang (in Windrichtung). Felder sollte man sich nicht aussuchen (gibt nur Ärger und matschige Füße), ebensowenig wie hohes Gras (das könnte noch jemand ernten wollen). Es ist gut zu Beginn einen Helfer / eine Helferin mitzunehmen, das erleichtert die ersten Starts. Ausreichender Wind ist ganz wichtig um einen Drachen steigen zu lassen, ohne frustriert zu werden. Zu stark sollte er aber auch nicht sein (wenn sich die Bäume biegen, ist es am Anfang ganz schlecht fliegen).

Nachdem man den Drachen aufgebaut und die Lenkleinen an ihm befestigt hat drückt man den Drachen dem Helfer in die Hand. Nun sollte man die Lenkleine vollständig (und ich meine vollständig, solange es die Sicherheitsbestimmungen zulassen) abwickeln, und zwar in die Richtung, aus der der Wind kommt (es funktioniert auch andersherum wenn man den Helfer laufen lassen will).

Abb.6 Genussfliegen

Abb.6 Genussfliegen

Nun sollte man so wie in Abb.5 auf der Wiese positioniert sein. Es ist wichtig zu kontrollieren ob beide Leinen an den Griffen befestigt sind und ob sie gleich lang sind (lässt sich kontrollieren, wenn der Helfer den Drachen aufrecht festhält). Sind sie nicht gleich, dann wickelt man das längere Stück irgendwie am Griff auf bis es paßt. Manche Griffe haben mittig ankerförmige Haken, an denen man dies machen kann. Auch die kürzere Leine sollte man zwei- bis dreimal um diesen Haken legen. Nun kann man im Prinzip starten nachdem man sich vergewissert hat, dass niemand zwischen einem und dem Drachen ist und auch nicht in dem Kreisausschnitt (Abb.7), den die Leine im Flug überstreichen kann. Man will und sollte schließlich niemanden verletzen.

Abb.7 Windfenster

Abb.7 Windfenster

Bevor man (bzw. der Drachen) jetzt abhebt, sollte man sich nocheinmal vergewissern, dass man die Leinen richtig herum hält. Der Helfer sollte den Drachen senkrecht halten, und auf Kommando loslassen. Zieht man jetzt gleichmäßig beide Griffe nach hinten und tritt gegebenenfalls noch einen Schritt zurück sollte der Drachen jetzt senkrecht nach oben steigen. Dreht er sich trotzdem nach links (rechts) muß man rechts (links) ziehen, bis er wieder senkrecht steht und dann die Zughand wieder nach vorne bringen. Der Helfer geht nach dem Start am besten ein paar Schritte zurück, damit er nicht vom Drachen getroffen werden kannn, und bleibt dort (man wird ihn am Anfang noch häufiger brauchen). Jetzt sollte es das primäre Ziel sein, den Drachen in der Luft zu halten. Beherrscht man dies, kann man als nächstes versuchen, den Drachen in Schlangenlinien über den Himmel zu bewegen. Gelingt auch das kann man auch Kreise, Achten und andere Figuren fliegen.

Der Solostart

Sie haben Ihren Helfer vergrault, verärgert, zu Tode gelangweilt? Wie auch immer es ist, erkläre ich an dieser Stelle wie man mit dem Rautendrache einen Solostart macht.

Abb.8 Solostart

Abb.8 Solostart

Am einfachsten sind die ersten Versuche wenn man noch einen Helfer dabei hat. Legen Sie den Drachen wie in Abb.8 a) auf den Boden und begeben sie sich in die Startposition (so wie beim Start mit Helfer). Ziehen Sie an der rechten Leine bis sich der Drachen aufgerichtet hat. Er liegt jetzt noch mit der linken oberen Kante auf dem Boden auf. Obwohl der Drachen jetzt sozusagen auf dem Kopf liegt, kann man ihn aus dieser Lage starten. Ziehen sie nun gleichzeitig an der rechten Leine und gehen Sie einen Schritt zurück (Abb.8 b) ). Der Drachen sollte nun abheben. Der Solostart lässt sich auch nach einem Absturz durchführen, solange der Drachen noch im Windfenster ist, auf einer der oberen Kanten steht und sich der Schlauchschwanz nicht um die Leinen gewickelt hat.

Abb.9 Kurz vor dem Start

Abb.9 Kurz vor dem Start

Die Landung

Ihre ersten Landungen haben Sie wahrscheinlich eher unfreiwillig absolviert, deshalb nun eine Erläuterung wie man es absichtlich macht.

Die einfachste und sicherste Methode ist, den Drachen an den Rand des Windfensters zu fliegen, ihn zu Boden gleiten zu lassen und einen Schritt vor zu gehen, so dass sich der Drachen auf den Rücken legt. Das Problem ist, dass ein erneuter Start aus dieser Position schwer zu gestalten ist.

Eine weitere Möglichkeit ist, den Drachen wieder an den Rand des Windfensters zu fliegen. Dann wartet man bis er sich dem Boden nähert. Ist er nicht mehr weit über dem Boden, lenkt man den Drachen in die Mitte des Windfensters während man so schnell auf ihn zugeht, dass er nicht mehr steigt. In der Mitte des Windfensters läßt man ihn dann einfach auf den Boden ab.

Viel Spaß mit Ihrem neuen Hobby!



| Nurflügel | Leistungspfeile | Leistungspfeil: Aurora Evolution | F5F Pfeil: Vespertilio | Dynamic Soaring: Dizzy | F3B Pfeil: Draco | F3B Pfeil: Draco 2 | HLG-Nurflügel | SAL Pfeil: Arcturus | HLG Sichelflügel: Parabola 2005 | HLG Pfeil: Yoda | Der Bau | Erstflug und Erprobung | Stand der Dinge | Erstes Nullserienmodell | Spaß im Doppelpack | Baubilder der 2m-Version | NF-Treffen in Erwitte | Neuer BL-Elektroantrieb | Erster dokumentierter Eigennachbau | Modelle aus Frästeilen | Yoda 1.65m mit eins. Steckung | Yoda 1.8m einteilig | Yoda 1.5m mit BL-Antrieb | Yoda 1.65m ungeteilt | Yoda 2m doppelt geteilt | Yoda 1.65m mit BL-Antrieb | Yoda 1.5m doppelt geteilt | Yoda 1.65m doppelt geteilt | Yoda 2m geteilt | Yoda 1.5m einteilig, Eigenbau | Yoda 2m einteilig | besondere Nurflügel | Thermik: The Hump | Thermik: Doppelhorn (noch mehr Hump) | Antik: Schlauchkurbler | Brett: Das Rote | Berichte, Vorträge, Bilder | Vortrag: Anpassung der Flügelgeometrie, Scimitar! | Technik: Windenhochstart bei einem Nurflügel | Bilder: Inter-Ex 2002 | Bilder: NF-Treffen Wasserkuppe 2002 | Programm „Ranis” | Programm „XWing” | Infos zum Programm | Download | Drachen | Wie fängt man an | Wazo, ein ungewöhnlicher Dreileiner | La Luna | der Bau | in seinem Element | erste Reparaturen | Jam Session | Extended Wing Cody 50 | Kölle Indoor Kite | Bauanleitungen | Kohlefaserrohre selber wickeln | Fingerschlaufen | kleine Handschlaufen | Schnureinzieher | Stabendkappen selbstgemacht | Links | Gedankenweltenbilder | Eigenes | Ziel | Freund | Wunschdenken | Eine - Alleine | Licht am Ende des Tunnels | Flüchtig | Keine Zeit | Altmodisch | Wege | Zeit | Normalität | Das Ende | Gesammeltes - Der | Der Blick | Der Himmel | Der Wind | The Stopping Mind | Schmetterling | Morgentau | Gesammeltes - Die | Die Erde von Flandern | Die Kraft | Die Natur | Weisse Wolken | Dunkle Wolken | Untergänge | Gestalten | Gesammeltes - Das | Das Geheimnis | Das Erdreich | Das Ewige | Das Beste | Schlechtes Wetter | Meer des Lebens | Das Meer | Gesammeltes - Rest | Nur einmal | Hinausgehen | Inne halten | Wunderbar | Keine Schminke | Eine Handvoll | Alles für den Helden | Suche auf zanonia.de | Neuigkeiten | Kontakt zu Autoren | Impressum

valid XHTML 1.0 | valid CSS | © 2002-2023 www.zanonia.de